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Die Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen, vor denen Schulen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler stehen. Der Bayerische Philologenverband nimmt dabei zwei verschiedene Ebenen in den Blick: den technischen Entwicklungsprozess, bei dem Analoges ins Digitale überführt wird und der die bildungspolitischen Debatten meist dominiert. Doch die rein technischen Fragen bzw. wie wir digitale Medien als ein weiteres Medium im Unterricht einsetzen, allein zu betrachten, greift zu kurz. Auf einer zweiten Ebene müssen wir die Inhalte reflektieren - was die Bildung ganz grundsätzlich betrifft. Der bpv fordert daher: 

 

Digitale Zukunft

Wir brauchen einen Dialog zu der Frage, wie das Gymnasium die historische Herausforderung der Digitalisierung bewältigen und seinem Bildungsauftrag in einer digitalisierten Welt nachkommen kann.

 

Medienkompetenz

Medienkompetenz und informatische Grundkenntnisse gehören zu den Kulturtechniken, die Kinder und Jugendliche in der Schule erlernen müssen.

 

Ausstattung

Jede Schule benötigt eine verbindliche, bedarfsgerechte Mindestausstattung an Hard- und Software, die zuverlässig funktioniert, einfach in der Handhabung und vielseitig einsetzbar ist. Die IT-Infrastruktur muss durchgehend technisch durch Fachkräfte betreut werden, sodass sich die schulischen Systembetreuerinnen und -betreuer auf die pädagogische und didaktisch-methodische Beratung des Kollegiums konzentrieren können.

 

Inhalte

Für den Unterricht mit digitalen Medien braucht es eine hohe Vielfalt an qualitativ hochwertigen Lernangeboten, sinnvolle didaktische Konzepte und auf den Unterricht abgestimmte Materialien. Flankierend gehören dazu die Unterstützung von OER-Projekten (Open Educational Resources) und das Schaffen von verbindlichen rechtlichen Rahmenbedingungen, u.a. für die Nutzung kommerzieller digitaler Angebote, etwa von Schulbuchverlagen.

 

Aus- und Fortbildung

Damit Philologinnen und Philologen die Herausforderungen des Lernens und Lehrens im digitalen Klassenzimmer bewältigen können, brauchen sie qualitätsvolle Angebote in Lehreraus- und -fortbildung und zeitliche Ressourcen.

 

Pädagogische Freiheit 

Wann und in welchem Umfang digitale Medien im Unterricht eingesetzt werden, entscheidet immer die einzelne Lehrkraft vor dem Hintergrund der jeweiligen Klasse, ihrer Schülerinnen und Schüler und der Unterrichts- und Schulsituation.

 

Datenschutz

Für die digitale Erfassung von personenbezogenen Daten braucht es verlässliche Grundlagen, eine einfache und zeitsparende Handhabung der Programme und spezielle Regelungen für die Datenschutzproblematik, die die pädagogischen Bedürfnisse der Schulen berücksichtigen.

 

Digitale Kommunikation

Für die digitale Kommunikation zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern braucht es Kommunikationssysteme, die speziell auf den Schulalltag abgestimmt sind und einen verlässlichen, sicheren Informations- und Datenaustausch ermöglichen.

 

Mebis - BayernCloud Schule 

Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler brauchen werbefreie, rechtlich abgesicherte pädagogische Plattformen wie mebis, um – sofern gewünscht – effektiv, rechtssicher und geschützt arbeiten zu können. Die Anwendung muss dabei nutzerfreundlich sein, um flächendeckende Akzeptanz an den Schulen zu schaffen.

 

Digitale Medien in der Schule sind auch ein Milliardenmarkt für Unternehmen. Es ist unsere Verantwortung als Lehrkräfte, Bildungsverwaltung und Schulpolitikerinnen und -politiker im Blick zu haben, dass die Pädagogik und nicht wirtschaftliche Interessen den Unterricht bestimmen.

Michael Schwägerl

Vorsitzender

E-Mail: bpv@bpv.de

Positionen des bpv zur Digitalisierung

Lesen Sie mehr zu unseren Positionen, etwa im Beschluss der Hauptversammlung 2023 „Künstliche Intelligenz“ darf Bildung und Entwicklung von Persönlichkeiten nicht hemmen, im Berufspolitischen Positionspapier des bpv zur Digitalisierung der Hauptversammlung 2020 und in der Broschüre "Digitale Welten - Was Schüler und Lehrkräfte am Gymnasium beschäftigt". 

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