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Fachgruppe Musik tagte in Regensburg

Landesvorsitzender Gerhard Ottowitz verabschiedet den langjährigen Bezirksfachgruppenleiter Schwaben, Dr. Markus Köhler


Personeller Wechsel in den Bezirken – Standortbestimmung und Zukunftsplanung

Nach Abschluss der Neuwahlen im BPV traf sich die Fachgruppe Musik zu ihrer ersten Sitzung in neuer Besetzung am 11.Oktober 2013 in Regensburg. Dr. Markus Köhler, langjähriger Vertreter der Musik in Schwaben wurde vom Landesvorsitzenden Gerhard Ottowitz mit einem kleinen Geschenk und großem Dank und Anerkennung für die sehr gute Zusammenarbeit verabschiedet. Die Bezirksfachgruppenleiterin aus Oberbayern, Rothraud Knirsch, die ebenfalls altersbedingt ausscheidet, konnte leider nicht an der Versammlung teilnehmen, war aber in den Dank und die Würdigung der Fachgruppe mit eingeschlossen. Mit zwei neuen Mitgliedern Stefan Buchner aus Oberbayern und Klemens Lüpke aus Schwaben konnten engagierte Nachfolger gefunden werden, die sich auch gleich mit ihren Ideen in die Versammlung einbrachten. Egbert Engelmann (Unterfranken), Harald Luft (Mittelfranken), Catrin Schuler (Oberfranken), Klaus Kaiser (München) und Gerhard Ottowitz (Niederbayern) sind weiterhin für den bayerischen Philologenverband aktiv und setzen sich für die Belange der Schulmusiker nachhaltig ein. Wir hoffen aus der Oberpfalz noch eine Mitstreiterin oder einen Mitstreiter für unsere Anliegen zu finden. Gerhard Ottowitz wurde als Landesvorsitzender wieder gewählt.

Die neugewählte Fachgruppe Musik:

S. Buchner(Oberbayern), K.Kaiser (München), E. Engelmann (Unterfranken), G. Ottowitz (Niederbayern), H. Luft (Mittelfranken), K. Lübke (Schwaben). Nicht auf dem Bild C. Schuler aus Oberfranken.


Nach den Tätigkeitsberichten des Vorsitzenden und der Bezirksvertreter, einer kurzen Information über die Themen im Bildungsbeirat und über aktuelle Fortbildungen sowie den Verabschiedungen bzw. Neuwahlen stand eine Analyse der aktuellen Situation der Schulmusik und die Planung der Aktivitäten für die Zukunft auf der Tagesordnung.

Ermutigt durch die Wertschätzung der ästhetischen Fächer im Verband, in der Öffentlichkeit,
bei den Schülerinnen und Schülern (z.B. Seminare in der Oberstufe) sowie durch zahlreiche Veröffentlichungen über die Bedeutung der musischen Erziehung ging die Fachgruppe die Besprechung der Problemfelder und Wünsche der bayerischen Schulmusik mit Elan an.

1. Stellenwert des Fachs Musik
Im Rahmen der Außendarstellung von Schule ist die Bedeutung unseres Fachs in der gesamten Gesellschaft sehr hoch angesiedelt. Politik, Schulleitungen, Eltern, Kolleginnen und Kollegen, der bayerische Philologenverband, Sachaufwandsträger und auch Schüler messen der Musik hohen Wert bei Konzerten und Umrahmungen von Feierlichkeiten und Veranstaltungen bei. Als Schulfach zur Kulturvermittlung, enormen Möglichkeiten der Förderung von personalen und sozialen Kompetenzen, Entwicklung praktischer musikalischer Fähigkeiten und ästhetischer Urteilskraft findet unser Fach oft noch nicht die angemessene Beachtung.

2. Die Forderung, die Unterrichtspflichtzeit der Musiklehrer an die der übrigen Lehrer der gleichen Schulart anzugleichen, ist für die musischen Gymnasien umgesetzt, eine Gleichstellung auch für alle übrigen Ausbildungsrichtungen zu erreichen ist wichtigstes Anliegen der Verbandsarbeit.

3. Eine Unterscheidung von Vorrückungs- und Nicht-Vorrückungsfächern im Pflicht- oder Wahlpflichtprogramm der Schüler ist längst überholt.

4. Dem musischen Wahlunterricht zur individuellen Förderung begabter und interessierter Schüler ist durch Ausweisung eines eigenen Stundenbudgets und die sinnvolle zeitliche Organisation des Schulalltags (Stundenplanfenster, musischer Nachmittag….) Rechnung zu tragen.

5. Im Rahmen der Ganztagesangebote bieten sich Möglichkeiten der stärkeren Gewichtung des Fachs Musik an unseren Gymnasien.

6. Die Einrichtung von Streicher-, Bläser- und Chorklassen ist zu unterstützen, darf aber nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zum traditionellen, am Lehrplan orientierten Unterricht gesehen werden.

7. Die enormen Belastungen durch die extremen Differenzierungsanforderungen, die besondere Belastung durch Lautstärke und Disziplinanforderungen beim Klassenmusizieren, das Problem der „individuellen“ Förderung von oft bis zu 500 Schülerinnen und Schülern in über 15 Klassen, die Einstündigkeit in der Mittelstufe und die nur sehr schwer zu erreichende Nachhaltigkeit stellen eine besondere Herausforderung an Musiklehrer dar, die noch nicht hinreichen anerkannt wird. Eine Anrechnung der oft aufwändigen Betreuung der Sammlung steht immer noch aus.

8. Die Kooperationsmöglichkeiten mit außerschulischen Partnern, insbesondere mit den Musikschulen müssen gefördert und erleichtert werden.

9. Landesarbeitsgemeinschaften für Chor, Orchester, Jazz, Popmusik und Volksmusik sollen gestärkt werden. Die Einrichtung einer Landesstelle für die Schulmusik unterstützt und bündelt die Aktivitäten und soll eine breitere Anerkennung des Fachs bewirken.

10. Musikfeste auf regionaler oder Landesebene sind wichtige Meilensteine für unsere Ensembles auch im G8 und brauchen genügend finanzielle Mittel.

11. Eine aktuelle, praxisbezogene und qualitativ hochwertige Ausbildung der Musikerzieher vom Kindergarten bis zum Gymnasium und die Möglichkeiten der lebenslangen Fortbildung
sind unverzichtbar. Der BPV setzt sich für den Erhalt des Studiums im Doppelfach mit seiner hohen Qualität ein. Eine Erweiterungsprüfung, um die Einsetzbarkeit an der Schule zu optimieren, ist sinnvoll. Ein Studium in zwei Fächern sollte nach unserer Meinung nicht nur mit Mathematik und Sprachen möglich sein, sondern auch mit kleineren Fächern wie z.B. Geschichte, Ethik, Religion oder Geographie, um die hohe Zeitanforderung für das Musikstudium bewältigen zu können.

In Zusammenarbeit mit den Musikverbänden, dem Ministerium und dem ISB, der ALP in Dillingen und mit Unterstützung des BPV wird sich die Fachgruppe für die Kolleginnen und Kollegen und das Fach Musik weiterhin mit aller Kraft einsetzen.

Gerhard Ottowitz