Über uns


Pierangelo Maset warnt vor einer Entwicklung des Schulfaches Kunst, die sich seit den Konzepten der »Visuellen Kommunikation« und der »Ästhetischen Erzie-hung« kaum bemerkbar von der Kunst loslöst und viele Verluste hinnimmt.

In der Sonderausgabe 1/2007 aus der Publikationsreihe „Argumente und Materialien zum Zeitgeschehen“ der Hanns-Seidel-Stiftung sind auf Seite 117 die zwei für das Fach Kunst fatalen Sätze zu lesen: „Die letzten Jahre ging es in der Kunstpädagogik vor allem um die Förderung der Kreativität, des Selbstausdrucks der Schüler. Heute muss der Blick dagegen stärker auf den möglichen Erkenntnis-gewinn gerichtet werden.“

Dieser Aussage können wir so nicht zustimmen. Wir meinen, dass zunächst der erwartete Erkenntnisgewinn näher definiert werden müsste, und sind sicher, dass diese Gedankenarbeit im Fach Kunst alleine nicht ausreicht.

Wir sehen den Kunstunterricht seinem Wesen nach als eine sehr experimentelle Lernsituation. Die Schüler finden in der Auseinandersetzung mit den künstlerischen Werkmaterialien und -verfahren, in der Wahrnehmung von Bildern, Objekten und Umwelt und in der Auseinander-setzung mit Begriffen einen tiefer gehenden Zugang zu sich selbst und ihrer Welt. Deshalb muss die Kunstpraxis zentraler Gegenstand des Kunstunterrichts bleiben.

Einzig die besondere künstlerische Art des Denkens und Fühlens stellt eine Fortsetzung der Kunstpädagogik sicher, ansonsten drohen ihr Schwächung und Banalisierung und letztlich ihre Auflösung. (Literatur: Ästhetische Operationen und kunstpädagogische Mentalitäten, hrsg. von Karl-Josef Pazzini, Eva Sturm, Wolfgang Legler, Torsten Meyer, Kunstpädagogische Positionen 10/2005, Hamburg Univers-ity Press)

So kann beispielsweise die Aufgabe einen Gegenstand zu erfassen auch für Schüler auf künstlerische Weise gelöst werden:

Das schlichte konzentrierte Zeichnen mit dem Bleistift auf einem Stück Papier, das behutsame Stricheln bringt mehr Einfühlung und Nähe als jede andere Aneignungsform.

Die Fachgruppe Kunst des bpv setzt sich ein:

  • für einen angemessenen Lehrplan
  • für zwei Stunden Kunst für alle Schüler
  • für ein ansprechendes Fortbildungsangebot
  • für das Doppelfach bei künstlerischen Fächern
  • für eine gerechte Arbeitszeit und
  • für die Sicherung der gymnasialen Qualität